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Berufsberatung: Traumjob eine Nummer kleiner

Warum es bei der Berufsberatung nur bedingt um den Traumjob geht

In der Berufsberatung ist die Erwartung von Haus aus sehr groß: die Messlatte liegt beim Traumjob.  Klar wäre es toll DEN Traumjob zu finden bzw. zu haben, aber was macht eigentlich einen Traumjob aus?

Da herrscht dann oft großes Schweigen. Und dann kommen schnell Kriterien wie „hohes Gehalt“ und „Aufstiegsmöglichkeiten“ – alles extrinsische Faktoren, die quasi einer Belohnung gleichkommen: „Wenn ich einen guten Job mache und mich reinhänge, dann bekomme ich eine Gehaltserhöhung oder werde Abteilungsleiter.“ Wenn die Belohnung ausbleibt, ist die Motivation auch über kurz oder lang weg.

Was bei einer solchen Herangehensweise fehlt und somit nicht im Vordergrund steht, ist die Freude am Tun und dem Handeln um seiner selbst Willen in einem Beruf oder einem Aufgabenbereich. Um das zu erreichen ist es wichtig, dass sich die eigenen Stärken und Interessen im jeweiligen Berufsbild wiederfinden. Daraus ergibt sich dann eine intrinsische Motivation, die zum Beispiel eine höhere Ausdauer und Problemlösefähigkeit mit sich bringt, die vor allem bei auftretenden Problemen eine große Stütze ist – egal, ob es eine Durststrecke im Studium gibt oder das Projekt nicht so läuft wie es soll. Außerdem übernehme ich dann auch Verantwortung für mich und mein Handeln, denn ich mache mich nicht von externen Faktoren abhängig, sondern handle freier und autonomer. Deshalb ist es bei der Berufswahl und Stellensuche so wichtig herauszufinden, welche persönlichen Stärken ich habe – denn die sind häufig viel versteckter und entsprechend schwerer zu erkennen als Interessen. Da setzt dann die Berufsberatung an oder bei den Berufserfahrenen das Jobprofiling.

Und die hohe Messlatte „Traumjob“ kann man getrost mehrere Etagen tiefer hängen. Letztlich wird jeder Job zum Traumjob, wenn ich dort täglich meine Stärken einsetzen kann und so die Zeit durch das Flow-Erleben wie im Flug vergeht. Abends gehe ich dann zufrieden nach Hause und stehe am nächsten Morgen mit Vorfreude auf den Tag wieder auf.

Sie wollen mehr über FLOW erfahren? Dann finden Sie hier den Link zum Buch von Mihaly Csikszentmihalyi, dem Entdecker dieses Phänomens.

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